ÖGAPh

Österreichische Gesellschaft Anthroposophischer Pharmazeuten

Das Leitbild

Mensch und Natur haben ihren Ursprung in der göttlich-geistigen Welt und sind durch ihre gemeinsame Evolution miteinander verwandt. 1, 2
Der Mensch als eine selbstbewusste, freie, geistige Wesenheit befindet sich auf dem Entwicklungsweg zu sich selbst. 3, 4, 5
Krankheiten können Hilfen auf diesem Entwicklungsweg sein. 6 Aufgrund der Verwandtschaft von Natur und Mensch können Stoffe und Kräfte der Naturreiche zu Arzneimitteln für Menschen werden. 6
Inhalt der anthroposophischen Pharmazie ist das Verständnis dieser Naturstoffe und -kräfte sowie der pharmazeutischen Prozesse auf Grundlage der von Rudolf Steiner initiierten geisteswissenschaftlichen Forschungen. 6
Aus diesem Verständnis heraus sollen die Stoffe und Kräfte der Naturreiche durch spezifische pharmazeutische Prozesse so aufbereitet werden, dass sie in Form von Arzneimitteln dem Menschen dienen, seine Gesundheit 7 wieder zu finden und aufrecht zu erhalten. 8
Der Umgang mit den Naturreichen geschieht dabei in einer respektvollen und ihnen gemäßen Weise. Die Einwirkung auf den lebendigen Organismus Erde erfolgt verantwortungsvoll unter dem Aspekt der Pflege und Nachhaltigkeit. 9
Aufgabe des anthroposophischen Apothekers ist es, dafür zu arbeiten, dass die Eigengenesungskräfte anregenden Arzneimittel den Patienten zur Verfügung stehen. Dazu gehören u.a. folgende Tätigkeitsfelder: Forschung und Entwicklung, Herstellung, Qualitätskontrolle, Qualitätssicherung, Regulatory Affairs, Beratung und Verkauf in der Apotheke.
Die Österreichische Gesellschaft Anthroposophischer Pharmazeuten möchte eine Gemeinschaft von Menschen sein, die in Freiheit nach geistigen Erkenntnissen suchen und nach individuell-moralischen Motiven handeln.4 Bezogen auf den Apothekerberuf werden diese in der Lage sein, an einem Gesundheitssystem der Zukunft zu arbeiten. 10

 

Literaturliste:
1. Dankmar Bosse, "Die Gemeinsame Evolution von Erde und Mensch", Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, 2002
2. Jos Verhulst, "Der Erstgeborene", Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, 2001
3. Rudolf Steiner, "Anthroposophische Leitsätze" (GA 26), Rudolf Steiner Verlag, Dornach (CH)
4. Rudolf Steiner, "Die Philosophie der Freiheit" (GA 4), Rudolf Steiner Verlag, Dornach (CH)
5. Rudolf Steiner, "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten" (GA 10), Rudolf Steiner Verlag, Dornach (CH)
6. Rudolf Steiner, Ita Wegman, "Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst" (GA 27), Kapitel I, Rudolf Steiner Verlag, Dornach (CH)
7. Aaron Antonovsky, "The Sense of Coherence as a Determinant of Health". In J.D. Matarazzo (Ed) Behavioral Health: A Handbook of Health Enhancement and Disease Prevention. New York: John Wilet & Sons, 1984
8. International Association of Anthroposophic Pharmacists (IAAP), "Anthroposophic Pharmacopoeia"
9. Umweltpolitik Agenda 21, Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung im Juni 1992 in Rio de Janeiro, Documents, herausgegeben vom Bundesverband für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Bonn 1997
10. Rudolf Steiner, "Karma des Berufes" (GA 172), 4. Vortrag, Rudolf Steiner Verlag, Dornach (CH)

 

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